Die Freundschaft ist heute zu einem kostbaren Gut geworden, das sich auf der Straße des Lebens nur schwer findet.
Ich meine, wir sollten zuerst definieren, was ein Freund – oder eine wahre Freundschaft – überhaupt ist.
Die Bibel sagt: „Ein Freund liebt zu allen Zeiten, und in der Not erweist er sich als Bruder.“ (Sprüche 17,17)
Ein wahrer Freund wird erkennen, was in deinem Leben nicht stimmt, und dich nicht immer nur streicheln, sondern dir die Wahrheit ins Gesicht sagen – auch wenn es wehtut. Es ist aber zu deinem Besten!
Echte Freundschaften sind selten, und nur wenige halten über die lange Strecke des Lebens. Geschichten zerbrochener Freundschaften sind weitaus zahlreicher als solche, die gelingen.
Man kann viele Jahre eine Gemeinde besuchen und doch ohne Freunde bleiben! Dabei ist Freundschaft kostbar und bleibt stets eine wirksame Waffe gegen den Feind unserer Seele. Meist wird sie im Volk Gottes vernachlässigt. Wir haben Glaube, Gebet, Heiligung, Heiligkeit, Ausdauer und vieles mehr gelehrt und gepredigt – aber so wenig über wahre Freundschaft.
Die Folge : Wir haben nur wenige Freunde in unserem Umfeld. Wir haben viele „Bekanntschaften“, Menschen, denen wir Routine-Informationen geben – doch das bleibt meist oberflächlich.
Es ist, als trügen wir eine Maske vor dem Gesicht, die andere daran hindert zu sehen, was wirklich in uns vorgeht. Wir sind zu diskret, zu schamhaft geworden. Dabei täte es uns so gut, zuweilen etwas mit einem Freund, einem vertrauenswürdigen Menschen, zu teilen – es würde uns helfen, Widerstände zu überwinden. Gemeinsam könnten wir Siege erringen !
Diejenigen, die über Jahre auf der Straße des Lebens ausgeharrt haben und noch da sind, sind echte Freunde. Wir haben Gutes wie Schweres geteilt, Höhen und Tiefen durchlebt und der Anfechtung standgehalten.
Der Apostel Paulus nennt uns eine ganze Reihe von Menschen, die mit ihm unterwegs waren und die ihn – aus mancherlei Gründen – auch wieder verlassen haben.
In 2. Timotheus 4,9 sagt er zu Timotheus, seinem Kind im Glauben : „Beeile dich, bald zu mir zu kommen; denn Demas hat mich verlassen, weil er die jetzige Welt liebte, und ging nach Thessalonich; Krescens nach Galatien, Titus nach Dalmatien. Nur Lukas ist bei mir. Nimm Markus und bring ihn mit dir, denn er ist mir nützlich zum Dienst. Tychikus habe ich nach Ephesus gesandt. Wenn du kommst, bring den Mantel mit, den ich in Troas bei Karpus zurückgelassen habe, und die Bücher, besonders die Pergamente. Alexander, der Schmied, hat mir viel Böses getan.“
Wie ein vergilbtes, entstaubtes Foto zeigt uns Paulus seine „Freunde von früher“ – wie man mit einer Prise Wehmut seinen Jahrgang vorstellt.
Doch als Christen dürfen wir nicht vergessen : Wir haben einen treuen Freund, gegen alle Widerstände – unseren Herrn Jesus. Er ist unsere Stütze im Sturm, in guten Zeiten, in Freude und Tränen ; er steht an unserer Seite und hält uns treu.
Er verkörpert alles, was wir von einem Freund erwarten können ! In Johannes 15,15 sagt er: „Ich nenne euch nicht mehr Knechte … sondern ich habe euch Freunde genannt …“
Während der drei Jahre seines Dienstes waren seine Jünger an seiner Seite – mit ihren Fehlern, ihrem Unglauben – und doch liebte er sie bis ans Ende! Der Herr macht auch uns zu seinen Freunden und vertraut uns alles an; und wir dürfen auch ihm alles anvertrauen. Schenken wir ihm unser ganzes Leben, unsere Freundschaft und unseren Gehorsam – wir werden es niemals bereuen!
In bester Freundschaft … Franz
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